Glühwein Geschichte: Siegeszug des gewürzten Weines

Beitrag veröffentlicht am 16. November 2022

Wein würzen in der Antike

Traditionell zur Weihnachtszeit darf der Glühwein natürlich nicht fehlen. Glühwein kann sowohl aus rotem als auch aus weißen Wein hergestellt werden. Schon in der Antike waren die Menschen daran gewöhnt, Wein zu aromatisieren. Die ersten Rezepte, in denen Wein mit anderen Zutaten vermischt wurden, fand man in Griechenland. Allerdings lag der Fokus damals nicht auf dem Geschmack, sondern auf Haltbarkeit und Lagerung. Durch Zugabe weiterer Zutaten kann Wein im ganzen Land exportiert und gelagert werden.

Dann produzierten die Römer die ersten Vorfahren des Glühweins. Conditum Paradoxum enthält neben Wein auch Honig und verschiedene Gewürze wie Safran, Dattelkerne, Pfeffer und Weihrauch. Da diese Gewürze im Römischen Reich sehr teuer waren, war der Konsum dieses Gewürzweins nur der wohlhabenden Oberschicht vorbehalten.

Die erste handschriftliche Erwähnung von Glühwein findet sich im ältesten erhaltenen antiken römischen Kochbuch „De re coquinaria“, aus dem 3. oder 4. Jahrhundert. Das des Autors Apicius ähnelt jedoch eher einem Martini als dem heutigen Glühwein.

Glühwein Geschichte: Allheilmittel gewürzter Wein

Im Mittelalter wurde Gewürzwein hauptsächlich als Kaltgetränke verwendet und galt als Allheilmittel für viele Krankheiten. Der Grund sind die in Gewürzen enthaltenen ätherischen Öle. Nelken beispielsweise haben verdauungsfördernde und antibakterielle Wirkungen, während Kardamom den Appetit anregt und Zimt eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird.

Auch der Honig im Wein spielte im Mittelalter eine Doppelrolle. Einerseits dient es dazu, die Säure des Weines zu reduzieren, andererseits soll es die Haltbarkeit verlängern, damit der Wein gelagert werden kann.

Das älteste traditionelle Glühweinrezept Mitteldeutschlands stammt aus Sachsen. Im Dezember 1843 schrieb der Historiker und Kunstsammler August Josef Ludwig von Wackerbarth das Rezept zur Herstellung von Glühwein auf.

Bußgeldbescheid und Siegeszug des Glühweines

Im 20. Jahrhundert feierte Glühwein seinen Sieg als beliebtestes Wintergetränk. Die Abfüllung von Gewürzwein verstieß zunächst gegen das geltende Weinrecht. Im Winter 1956 füllte und verkaufte Rudolf Kunzmann auf seinem Ein-Mann-Weingut in Augsburg-Pfersee erstmals Flaschenwein gemischt mit Zucker und Gewürzen. Da Zucker jedoch damals noch verboten war und Flaschenwein gegen das Weingesetz verstieß, verhängte das Augsburger Stadtmarktamt eine Geldbuße, die als Beleg für die erste Flasche Glühwein in Deutschland in die Geschichte einging.

Mit dem geänderten Weingesetz und der Legalisierung des Glühweins steht dem Erfolg des roten und weißen Heißgetränks nichts mehr im Wege. Heute ist der Glühwein kaum noch wegzudenken.

Mit den geänderten Weingesetzen und der Legalisierung des Glühweins steht dem Siegeszug der roten und weißen Heißgetränke nichts mehr im Wege. Heute ist der beliebte Gewürzwein aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken.

Glühwein in der Winzervereinigung Freyburg

Die Winzerglühweine der Winzervereinigung Freyburg stehen für das Wahrzeichen der Stadt Freyburg, der Bergfried Dicke Wilhelm Nahe Schloss Neuenburg. Heißer Willi und Weißer Willi bestehen aus erlesenen Rot -und Weißweinen, die mit Nelken, Zimt und weiteren weihnachtlichen Gewürzen verfeinert werden. Ein Glühwein Rosé ist der Pinke Willi - Ein Glühwein aus Roséweinen, verfeinert mit typischen winterlichen Gewürzen. 

Bildnachweis: Deutsches Weininstitut